Viele wissenschaftliche Fragestellungen können nicht mit klassischen (2D) Zellkultursystemen beantwortet werden, oder generieren unrealistische Daten aufgrund fehlender Zell-Zell oder Zell-extrazelluläre Matrix (EZM) Kontakte, sowie wichtiger biochemischer und biophysikalischer Signale. Auch die dreidimensionale Anordnung von Zellen hat einen erheblichen Einfluss auf deren physiologische Funktion. Um diese komplexen Gegebenheiten in vitro translatieren zu können, werden 3D In vitro Zell- und Gewebemodelle verwendet, die im Vergleich zu 2D-Zellkulturen die in vivo Situation genauer simulieren und daher die Übertragbarkeit der Ergebnisse erhöhen.

In diesem Kurs werden Grundlagen zur Konzeption von 3D In vitro-Kulturen vermittelt und anhand spezifischer Beispiele aus der aktuellen Forschung und Entwicklung anschaulich gemacht. Darüber hinaus werden etablierte sowie neue Verfahren, die zur Analyse der 3D-Modelle wichtig sind, besprochen.  

Auszug aus dem Kursprogramm

Themenschwerpunkte dieses Theoriekurses sind:

  • Einführung in die Konzeption von 3D In vitro-Modellen
  • Primäre Zellen für die 3D-Zellkultur
  • Adulte Stammzellen: Gewinnung und Kultur
  • Pluripotente Stammzellen (embryonale und induziert-pluripotente Stammzellen): Einführung und Verwendung in der Biomedizinischen Forschung
  • Stammzellen: Einsatz für die 3D-Zellkultur
  • 3D-Modelle aus mehreren Zelltypen/ Ko-Kulturen
  • 3D In vitro-Krankheitsmodelle
  • (Bio)Materialien als Trägersubstrate für 3D-Modelle
  • Bioreaktoren für die Zell- und Gewebekultur
  • Vergleich verschiedener 3D-Modelle, inklusive Organ-On-A-Chip Modelle
  • Auswertung und Analysen von 3D-Experimenten
  • Einsatzmöglichkeiten der 3D In vitro-Modelle
  • 3D In vitro-Modelle als Alternative zum Tierversuch: Chancen und Limitationeng aus dem Kursprogramm

Zielgruppe

Technische und wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen mit Vorkenntnissen in den Grundlagen der Zellbiologie und Zellkultur.

DozentInnen

Frau Prof. Dr. Katja Schenke-Layland ist eine am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) Stuttgart und an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen forschende Biologin. Sie ist Expertin für kardiovaskuläre (Stamm)zell- und extrazelluläre Matrixbiologie, und forscht auf den Gebieten der Regenerativen Medizin und Medizintechnik. Sie hat 2004 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena promoviert, und forschte im Bereich Stammzellbiologie und Tissue Engineering von 2004-2009 in Los Angeles, USA. 

Frau Dr. Eva Brauchle ist Biologin und eine Expertin im Bereich nicht-invasiver Monitoring Technologien zur Analyse von Zellen und Geweben. Sie ist wissenschaftliche Angestellte am Fraunhofer IGB in Stuttgart und an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen. 

Frau Dr. Svenja Hinderer ist Chemikerin und eine Expertin im Bereich Biomaterialentwicklung. Sie ist Gruppenleiterin am Fraunhofer IGB in Stuttgart und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universitäts-Frauenklinik Tübingen.

In diesem Kurs erlangen Sie das Grundwissen, um Ihre tägliche Arbeit sicher und effizient gestalten zu können. Neuen Mitarbeitern in der Zellkultur bleibt oft nichts anderes übrig, als sich durch „Abschauen“ bei Kollegen die notwendigen Grundkenntnisse anzueignen. Oft fehlen aber in einer Arbeitsgruppe verbindliche Standards, welche für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse notwendig sind. Um diese Standards einzuführen, bringen wir Ihnen beispielsweise die Vorteile des cell bankings nahe. Außerdem erlernen Sie die Grundlagen wissenschaftlicher Dokumentation in der Zellkultur.

Auszug aus dem Kursprogramm

Im theoretischen Teil werden u.a. folgende Themen behandelt:

  • Sterile Arbeitstechnik und Kontaminationen
  • Routinemethoden und Dokumentation
  • Inhaltsstoffe von Medien
  • Bestimmung der Zellzahl und Vitalitätstests
  • Zellininen
  • Einblick in die 3D-Zellkultur
  • Primäre Zellen
  • Isolationsverfahren und Methoden für Primärkulturen
  • Einblick in die Analysemethoden in der Zellkultur
  • Cell banking
  • Zellkultur Trouble Shooting

Im Praxisteil wird sowohl mit adhärenten und Suspensionszelllinien als auch mit primären Zellen gearbeitet. Er umfasst:

  • Erlernen steriler Arbeitstechniken
  • Einfrieren, Auftauen und Subkultivieren
  • Passagieren von adhärenten und Suspensionszellen
  • Mediumwechsel bei adhärenten und Suspensionszellen
  • Isolation von primären humanen Zellen
  • Zellzählung (automatisch oder Neubaukammer)

Zielgruppe

Technische und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Vorkenntnisse in der Zellkultur oder mit Grundkenntnissen aber ohne praktische Erfahrung.

Dozenten

Dr. Nicole Kühl promovierte 1999 als Zell- und Molekularbiologin an der Universität Bremen. Anschließend wechselte sie an das Akademische Krankenhaus in Groningen und begann mit primären Gliazellen auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose zu arbeiten. Diese Forschung setzte sie ab 2003 auch an der Jacobs University Bremen fort, wo sie eine Arbeitsgruppe leitete und als Dozentin Biochemie und Zellbiologie unterrichtete. Von 2008 bis 2011 war Dr. Nicole Kühl Leiterin der PromoCell Academy und Dozentin für Zellkulturkurse. Seit 2012 ist sie Inhaberin der Firma InCelligence* (www.incelligence.de) und ist als Beraterin im Bereich Zellkultur QM tätig.

 

 

In diesem zweitägigen Workshop erfahren Sie die verschiedenen Konzepte von Zellbanken für Primärzellen und Zelllinien im Labor- und industriellen Maßstab.

Auszug aus dem Kursprogramm

Es werden Beispiele zu Sicherheitseinfrierungen, Assay-Zellbanken und Assay-ready-vials sowie FRCBs, MCBs und WCBs im pharmazeutischen GMP-Umfeld vorgestellt. Gemeinsam wird die Bedeutung standardisierter und ggf. auch kontrollierter Einfrier- und Auftauprozeduren sowie notwenige Sicherheits- und Identitätsprüfungen gemäß der Guten Zellkulturpraxis („GCCP“) erarbeitet.

In praktischen Übungen erlernen Sie die korrekte Vorbereitung in der Zellkultur, das Ansetzen und Anwenden von Einfriermedien. Sie erkennen die kritischen Arbeitsschritte und erfahren mehr über deren Optimierung und Standardisierung. In diesem Kurs wird besonders auf praktische Probleme und deren Vermeidung eingegangen. Die Herausforderungen größerer Zellbänke mit mehreren hundert Vials und sinnvolle technische Lösungen dazu werden erarbeitet. Weiterhin werden die physikalischen Grundlagen und biologischen Effekte der Kryokonservierung erläutert. Abgerundet wird der Theorieteil durch das Thema: Sicherheitsaspekte im Umgang mit Tiefkälte. 

Im theoretischen Teil werden u.a. folgende Themen behandelt:

  • Zellbanken im Laborumfeld und im pharmazeutischen Bereich Probenlagerung bei -80°C Kühlschrank, in flüssigem Stickstoff und in der Gasphase
  • Versand auf Trockeneis und Dryshipper Sicherheit im Umgang mit Tiefkälte
  • Sicherheit bei Quarantäne-Kulturen und Qualitätskontrolle in der Vorkultur/Anzucht (Gemäß der Guten Zellkulturpraxis, „GCCP“)
  • Optimierung des Einfrierprozesses (Einfriermedium, Zelldichte und Abkühlrate)
  • Sichere Lagerung (Lagerungsbedingungen und Überwachung)
  • Optimierung des Auftauprozesses (Temperatur, Geschwindigkeit der Erwärmung)
  • Qualitätsanforderungen und Prüfungen (R&D, GLP, non-GMP, GMP)
  • Ethische Aspekte z.B. zu Biobanken, Primärgewebe und Biopsie-Material
  • Dokumentation und Datenbanken Automatisation Trouble shooting

Der Praxisteil umfasst:

  • Einfrier- und Auftauexperimente mit Zelllinien im Zellkulturlabor
  • Einsatz verschiedener Kryomedien (Fertigmedien und Zusätze) 
  • Vorbereitung von Zellkulturen für die Kryokonservierung
  • Einfrierungen unter verschiedenen Bedingungen
  • Überwachung des Temperaturverlaufs beim Einfriervorgang und Bewertung verschiedener Einfrierprofile

Zielgruppe

Technische und wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen, die eukaryotische Zellen erfolgreich einfrieren und auftauen oder Prozesse optimieren möchten und einen Einstieg ins cell banking suchen.

Ort des Trainings

in House

Dozent

Dr. Christoph Giese studierte an den Universitäten Gießen und Frankfurt Biologie. Von 1994 bis 2000 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Biochemie der Justus-Liebig Universität Gießen. Im Jahr 2000 wechselte er zur Firma ProBioGen AG und übernahm dort die Leitung der Gruppe Zellselektion, Primärzellkultur und Tissue Engineering. Seit 2006 ist er bei ProBioGen Bereichsleiter für „Cell and Tissue Services“ und seit 2008 auch verantwortlich für die Qualitätskontrolle.

Auszug aus dem Kursprogramm

Dieser Kurs vermittelt Ihnen Kenntnisse und sichere Methoden zur Vermeidung und zur Ursachenermittlung von schlechtem Zellwachstum und anderen gravierenden Problemen in der Zellkulturroutine. Im Praxisteil analysieren Sie die häufigsten Ursachen von schlechtem Zellwachstum. Dazu gehören Anwendungsfehler beim Subkultivieren, Einfrieren und Auftauen sowie bei der Aussaat von Zellen. Darüber hinaus lernen Sie, Kontaminationen frühzeitig zu erkennen bzw. durch entsprechende Vorgehensweisen im Vorfeld zu verhindern und die gezielte Ursachenforschung durch lückenlose Dokumentation zu ermöglichen.
Im theoretischen Teil werden u.a. folgende Themen behandelt:

  • Grundlagen der sterilen Arbeitstechnik und Kontaminationsprävention
  • Routinemethoden in der Zellkultur
  • Fehlerquellen bei Routinemethoden
  • Inhaltsstoffe von Medien
  • Bestimmung der Zellzahl und Vitalität
  • Kontaminationen in der Zellkultur
  • Erarbeitung eines trouble shooting guides
  • Dokumentation
  • Cell banking

Der Praxisteil umfasst unter anderem:

  • Auftauen von Zellen mit und ohne Fehlerprovokation
  • Subkultivieren von Zellen mit und ohne Fehlerprovokation
  • Einfrieren von Zellen mit und ohne Fehlerprovokation

Zielgruppe

Technische und wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen mit Vorkenntnissen in der Zellkultur und praktischen Erfahrungen.

Dozent

Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Arnold studierte Biologie in Gießen und arbeitete danach als Postdoktorand am Max-Plank-Institut für Physiologie und Klinische Forschung in Bad Nauheim. Im Anschluss wechselte er ins Deutsche Krebsforschungszentrum und habilitierte an der Medizinischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg im Fach Immunologie. Dort beschäftigte er sich mit der Aktivierung, Differenzierung und Apoptose in Leukozyten und bei Lymphomen. Von 2011 bis 2015 leitete er das Schülerforschungslabor des Heidelberger Life-Science Lab am Deutschen Krebsforschungszentrum. Gegenwärtig ​lehrt er an der Universität Heidelberg und ist ​als Dozent ​bei biowissenschaftlichen Weiterbildungsprogrammen tätig. Des Weiteren verfügt er über eine langjährige Erfahrung als Dozent bei der Weiterbildung zur Fachqualifikation Tumorbiologie des DIW-MTA.

Dieser Kurs vermittelt ein sehr unfangreiches Wissen der Grundlagen zur Vermeidung und dem Nachweis von Kontaminationen im Zellkulturlabor.

Auszug aus dem Kursprogramm

Im theoretischen Teil werden u.a. folgende Themen behandelt:

  • Sterile Arbeitstechnik, Desinfektion
  • Kontaminationsarten
  • Kontaminationen erkennen
  • Mykoplasmen
  • Kreuzkontaminationen

Praxisteil umfasst:

  • Labor Begehung
  • Feedback zu Hygiene Strategien
  • Workshop zu steriler Arbeitstechnik

Zielgruppe

Er ist sowohl für Anfänger aber auch für Fortgeschrittene geeignet, da viele Hintergründe beleuchtet werden.

Dozenten

Dr. Nicole Kühl promovierte 1999 als Zell- und Molekularbiologin an der Universität Bremen. Anschließend wechselte sie an das Akademische Krankenhaus in Groningen und begann mit primären Gliazellen auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose zu arbeiten. Diese Forschung setzte sie ab 2003 auch an der Jacobs University Bremen fort, wo sie eine Arbeitsgruppe leitete und als Dozentin Biochemie und Zellbiologie unterrichtete. Von 2008 bis 2011 war Dr. Nicole Kühl Leiterin der PromoCell Academy und Dozentin für Zellkulturkurse. Seit 2012 ist sie Inhaberin der Firma InCelligence* (www.incelligence.de) und ist als Beraterin im Bereich Zellkultur QM tätig.