Um in vivo-Bedingungen für die in vitro-Zellkultur herstellen zu können, wird dem Zellkulturmedium häufig Serum hinzugefügt. Serum dient den Zellen als Quelle für Wachstumsfaktoren, Lipide, Hormone und Mineralien. Fötales bovines Serum (FBS) ist besonders reich an Wachstumsfaktoren und enthält wenig Antikörper, die die Zellkultivierung stören könnten. Diese einzigartige Zusammensetzung macht FBS zu einem der wichtigsten Supplemente für die Zellproliferation bei der In-vitro-Zellkultur.
Delipidisierung
Unser FBS wird mit Hilfe zwei verschiedener Methoden delipidisiert: Mit Hilfe eines Fällungsverfahrens mit pyrogener Kieselsäure und mittels Affinitätschromatographie.
Delipidisierung mittels pyrogener Kieselsäure
Pyrogene Kieselsäure besteht großteils aus hochreinem, amorphen Siliciumoxid (SiO2), das gelöst zu größeren Einheiten aggregiert. Wenn pyrogene Kieselsäure dem Serum zugesetzt wird, kommt es zur Adsorption unpolarer Serumbestandteile wie Lipide und Steroide an die Oberfläche der Kieselsäure. Die pyrogene Kieselsäure aggregiert, zusammen mit den adsorbierten Lipiden, und kann durch Zentrifugation vom übrigen Serum entfernt werden.
Delipidisierung mittels Affinitätschromatographie
Bei der Affinitätschromatographie wird das Serum (die mobile Phase) durch eine Trennsäule geleitet. An das Säulenmaterial wurden vorab unpolare Liganden gekoppelt (stationäre Phase), mit denen die Lipide interagieren. Die Delipidisierung erfolgt auf Grund der hohen Affinität der Serumlipide mit den unpolaren Liganden der stationären Phase.